Stell Dir vor, Du hast was in der Cloud und sie gibt es Dir nicht mehr zurück

OneDrive, iCloud, Google-Drive, pCloud, Nord-Locker, MEGA, die Liste ist lang. Über die letzten Jahre sammeln sich die unterschiedlichen Cloud-Anbieter, ursprünglich als „Free“ gestartet, dann doch als Abo bezahlt, manche liegen brach, manche sind richtig wichtig geworden.

Für meine vermehrt benutzen Mac und iOS-Geräte machte es für mich Sinn, den iCloud-Speicherplatz auf 50GB zu erhöhen, der schöne Nebeneffekt versteckter Email-Adressen und einer private-Relay-Funktion (quasi ein VPN) ist im Preis inbegriffen. iCloud synchronisiert, das bedeutet: eine Änderung auf einem Rechner wird mit den Daten der Cloud automatisch abgeglichen. Nachteil: ist was „richtig“ weg, ist es eben richtig weg. Natürlich: mit Time-Machine, dem Apple-eigenen Backupsystem lässt sich so ziemlich alles absichern. In sich eine sehr bequeme, sehr einfache Lösung um seine Inhalte abzusichern. Da Time-Machine (bei mir) auf einer separaten Unraid-Festplatte abgespeichert wird, gibt es auch keine Erfahrungen mit der Wiederherstellung über die iCloud. Neue Geräte einzurichten ist damit aber ein Kinderspiel. Die Erfahrungswerte gibt es.

Für meine Windows-Rechner steht mit einem 365-Microsoft-Office Abo natürlich OneDrive zur Verfügung. Mit einem Terabyte Speicher schon richtig was Großes. Auch hier wird wieder „gesynched“, siehe iCloud. Windows-Backups gehen ebenfalls auf die Unraid-Platten, alles sehr vergleichbar mit den Apple-Systemen.

MEGA bietet ebenfalls eine Sync-Umsetzung an. 20 Gigabyte Platz „for free“ und sowohl das Sicherheitskonzept („verlier bloß Deinen Schlüssel nicht“), als auch die Software selbst wirken auf mich sehr professionell und sehr gut integriert. Einzig die Verbindung mit Kim Schmitz und der Tatsache, dass alles irgendwo in Neuseeland liegt ist jetzt für meinen Geschmack nicht wirklich so vertrauenserweckend, als dass ich diesem Anbieter alle meine wichtigen Daten anbieten würde. Dieses Vertrauen in Cloudanbieter hatte mich vor einigen Jahren zu

pCloud gebracht. Ein Schweizer Unternehmen mit den Servern in der Schweiz. Das die Schweizer gut Geheimnisse bewahren können, wissen wir ja alle schon lange, immerhin leben die ganze Gesellschaft sehr gut davon. Ein „lifetime“-Plan mit zwei Terabyte für ein paar Hundert Euro damals brachten mich dazu. Mit der pCloud kann auch „gesynched“ werden, hauptsächlich aber kann man über pCloud automatische Backups machen lassen, seines ganzen Rechners und sogar seiner anderen Cloud-Anbieter.

Und so tummeln sich eigentlich alle Dokumente, auch die der anderen Clouds auf meiner pCloud-Cloud (!) herum. Ganz problemlos und unbemerkt. Und gaben mir bisher das gute Gefühl, immer ein Backup meiner Dokumente zu haben (das „1“, aus „3,2,1“).

Und jetzt will ich diese Dokumente einfach auf eine eigene Festplatte kopieren. Das sollte doch kein Problem sein, oder?

Ist es aber.

  1. es ist (auf einem Mac oder iOS-Gerät) noch nie gelungen ein Verzeichnis auf dem pCloud-Server per drag&drop, oder kopieren und einfügen fehlerlos, d.h. vollständig herunterzuladen. pCloud stürzt entweder ab oder verliert die Verbindung.
  2. pCloud selbst beschreibt den Weg, die eigenen Backup (!) Daten herunterzuladen so, dass man per Zugang über den Webbrowser in sein pCloud-Account einloggt, dort ein Verzeichnis auswählt und dann explizit herunterlädt. pCloud erstellt dann eine entsprechend große ZIP-Datei und beginnt den Download. An einem solchen Download ist einer meiner Windows-PC nun am dritten Tag dran (110 GB-Zip-Datei). Eine große ZIP-Datei braucht aber entsprechenden Platz auf der eigenen Festplatte, es gibt – erst einmal – auch keine Zielauswahl, nein: das geht sofort in den definierten Download-Ordner (den man also zuvor auf eine passende Stelle umleiten muss).
  3. pCloud kann auch ein definiertes Sync-Verzeichnis anlegen. Auf der Weboberfläche kann man dann Daten kopieren und verschieben und bei Nutzung dieser Sync-Funktion sein lokales Verzeichnis „aufladen“ lassen. Möglich scheint es zu sein. Die Probe dazu läuft ebenfalls noch. Auch hier braucht man ausreichend Plattenplatz.