Im Jahr zuvor kamen uns einige ungünstige Ereignisse dazwischen, so daß wir es nicht schafften die spanische Grenze zu erreichen. Holgers Maschine hatte einen kapitalen Motorschaden, meinen Hinterreifen erwischte eine Schraube kurz nach der Abfahrt - und so war diese dreiwöchige Reise bereits nach drei Tagen wieder zu Ende. Dennoch hatte das darauffolgende Jahr in mir eine solche Sehnsucht nach einem weiteren Versuch erzeugt, daß ich bereits im Dezember des gleichen Jahres wieder anfing den zweiten Versuch zu planen. Diesmal würden wir es genauso machen wie im vorigen Jahr. Beide Huddels würden gepackt mit Kisten, Zelt und allem was der Motorradreisende so benötigt. Und ich freute mich darauf. Oh, ich freute mich so sehr auf diese Reise. Also begannen wir wieder zu planen. Nein, diesmal sollte es trocken ablaufen.
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Als ich mit der erneuten Planung der Reise begann, war ich selbst seit drei Monaten nicht mehr mit dem Mopped unterwegs gewesen. Im Herbst hatte ich mir den nun notwendig gewordenen Wagen gekauft und das schlechte Wetter, sowie die Notwendigkeit ständig viel Material mitzunehmen, hatten meine Lust aufs Moppedfahren beschränkt.
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Aber zum Anfang des Dezember überkam mich der Wunsch desöfteren in die Garage zu gehen und nach meiner Domi zu schauen. Mit ihren 40 Tausend selbstgefahrenen Kilometern und ihrem frischen Öl und ihren neu eingestellten Ventilen. Die Batterie würde ich zum Anfang des neuen Jahres prüfen, aber sonst würde sie nur stehen, aufgebockt und abgedeckt. Und ich strich über ihren neuen Kunststofftank der mir auf den meist langen Reisen ein deutlich sichereres Gefühl verschaffte als der alte, kleine 16 Liter Tank. In mir flammte wieder diese Leidenschaft auf. Dieses Glücksgefühl über mein Motorrad, welches ich schon oft deutlich empfunden hatte überkam mich und ich genoß es.
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Ich freute mich auf den Tag im Frühjahr, wenn ich sie vom Hauptständer heben und aus der Garage schieben würde.Den Schlüssel würde ich drehen und den Starterknopf drücken. Dann würde der Anlasser den großen, luftgekühlten Einzylinder drehen, solange bis der entstehende Unterdruck ein ausreichendes Gemisch von Luft und Benzin durch den Luftfilter und den Vergaser in den Verbrennungsraum ziehen und die Zündkerze es zur Explosion bringen würde. Die Maschine würde beginnen zu laufen und nach einer
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Weile würde der mächtige Motor wieder dieses herrliche Tuckern aus seinem doppelläufigen Auspuff entlassen und ich würde mich auf meine Domi setzen, den Gang einlegen und die erste Runde drehen, vorsichtig darauf achtend, daß der lange gestandene kalte Stahl nicht zu sehr durch die noch zähe Ölmenge unzureichend geschmiert würde und langsam warmlief. Mann, auf diesen Moment wartete ich nun, wie sicherlich tausende andere Motorradfahrer, die dieses Ritual alljährlich zum Frühling feierten.
Und dann würde ich mit meiner Domi nach Spanien fahren. Und diesmal würde ich mein Ziel erreichen!
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Der Start
Warum eigentlich schon wieder nach Spanien? Wieso schon wieder? Bisher hats ja kaum bis Frankreich geklappt?
Irgendwann im August 2001 wars dann soweit. Zwei Wochen Urlaub, Mopped fitgemacht, alles zusammengepackt und auf gehts auf die Piste.
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Kroatien.
Ist auch schön. Netterweise hatte ich am Tag zuvor mal meine Ritzelkunststoffabdeckung abgeschraubt. Gut, daß man kurz vor Abfahrt manche Ersatzteile noch schnell besorgen kann. Der gebrochene Kettenclip, der sich hinter der Abdeckung offenbarte hatte mich doch nachdenklich gemacht. Besser, man weiss gar nicht mal allzu viel. Könnte schlimm enden.
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Nachdem ich Holger die Story erzählt hatte schaute er auch mal eben so. Ein Glück hatte auch er noch einen Reserveclip im Werkzeug.
Wie lange mögen wir wohl ohne Sicherungsclip an der Kette gefahren sein? Besser nicht drüber nachdenken. Also, zurück zum Thema: wieder, vollgepackt mit Tankrucksack, zwei Alukisten, Zelt und Isomatte im August auf die Autobahn gen Süden. Diesmal nicht Richtung Basel, wie sonst jedesmal, sondern über Stuttgart, nach München und Innsbruck. Vorbei an meiner neuen Wohnung in der Stuttgarter Gegend. Andere Geschichte.
Kurz vor Innsbruck Stau. Ab ins Voralpenland. Schön zum Fahren. Sonnenschein, Wärme, zwei Wochen freie Zeit liegen vor uns. Also fahren... und Kaffeepause machen.
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Der erste Zeltplatz liegt am Chiemsee. Nett. Heidelberger Bandittreiber direkt neben dem Zelt. Ansonsten ist man noch in Deutschland. Fällt ja kaum auf, wo man doch selbst Deutsch ist. Am nächtsten Tag gehts weiter. Pickerl gekauft und ab durch Österreich. Überall und nirgends rumgefahren. Pässe, abgelegenere Strecken, am A1-Ring warnwa auch...und am Schluß des Tages Pause kurz vor der Slowenischen Grenze. Nur zwei Moppeds und ein Holländer nebst Familie auf einem als Campingplatz ausgewiesenen Fußballplatz. Sonntag, abends geduscht und ein Wienerschnitzel mit Pommes und Hefeweizen gezogen. Man gönnt sich ja sonst nix.
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Nächster Tag, weiter gehts. Über einen Paß über die Grenze. Bisher wurds schon ruhiger, aber nun war man mal in einem ganz neuen Land: Slowenien. Großartig! Wie Österreich nur billiger, netter und unverbrauchter. Außerdem hats den sozialistischen Touch. Stinkende Schrottkarren, bruchreife Plattenbauten und das alles bei 30 Grad im Schatten und Spaghetti Carbonara mit Kola und Kaffee auf die Slowenische für knapp 9,50 Mark. Per Visa-Karte zahlbar. Klasse. So stell ich mir kleinbürgerliche Dekadenz vor. Endlich kann ich mal meine Minderwertigkeitskomplexe voll umsetzen. Hier fährt man gerne wieder hin.
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Die Fahrt geht weiter, bereits an der Grenze oben am besagten Paß treffen wir zwei Berliner mit neuen BMW GS 650ern (die Dakar Variante). Deren Hinterteile scheinen deutlich unverbrauchter zu sein. Meine Domi-Sitzbank hat ihre besten Tage bereits hinter sich und neu war sie auch kaum bequemer.
Man trennt sich und mitten im Dorf trifft man sich wieder. Pizzeria-Cafe am Strassenrand. Also angehalten und zusammen ein kleines nachmittagliches Schwätzchen mit Verpflegung gehalten.
Dann gehts zusammen weiter, bis man sich wieder trennt. Wir müssen weiter Richtung Koper. Bereits am Mittelmeer zur italienischen Grenze. Von dort über Rijeka (sehr sozialistisch, fast schon gemütlich) weiter Richtung Istrien, dem Herzen Kroatiens. Es wird touristisch. Und immer wärmer. Aber am Ende des Tages findet man einen vollen Campingplatz und sogar eine ganz hübsche Stelle fast direkt am Meer. Und schon sind die Utensilien auf dem roten Lehmboden aufgebaut. Auf dem ersten Platz in Istrien bei Umag bleiben wir mehrere Tage. Der Höhepunkt dieses Aufenthaltes ist ein spontaner Marsch ins, wie ich da noch glaube, nahegelegene Umag selbst. Wir wollen Taucherbrillen kaufen, da die Unterwasserwelt hier am Mittelmeer hier sehr faszinierend ist und das Wasser sehr sehr klar.
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Nach etwa eineinhalb Stunden bei 30 Grad im Schatten bereue ich mit meinem alten 10 Mark Turnschuhen barfuß losgelaufen zu sein (warum sind wir überhaupt gelaufen?). In Umag auf dem Marktplatz angekommen, bestellen wir erst einmal Kaffee und Wasser, da die Hitze uns, und vor allem mich, arg gebeutelt hat. Am liebsten würd ich hierbleiben, oder mir ein Taxi bestellen.
Nach weiteren drei Stunden inklusive Suche nach einem Laden, der Taucherbrillen verkauft, kommen wir dann abends wieder am Campingplatz an. Kaum zu glauben, aber der Weg zurück kam mir doch glatt noch viel länger vor, vor allem, da sich die Blasen während des Laufens dann auch noch geöffnet hatten.
Aber das Salzwasser desinfiziert ja solche Wunden sehr schnell. Und es ist immer so schön, wenn der Schmerz wieder nachlässt. Da wir zwei Wochen Urlaub haben und dieser eine Platz doch irgendwann langweilig wird (außerdem wollen wir ja nun auch fahren, und nicht nur abhängen, das ist der bekannte Unterschied zwischen Motorradreisen und "mit dem Auto in den Urlaub fahren") gehts dann wieder auf die Piste quer durchs Herz Kroatiens. Während dieser Fahrt fängt mein Tacho mal wieder an zu leiern.
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Zwack. Wiedermal ist das Plastikrädchen, welches für die Übertragung der Raddrehung an die Tachowelle zuständig ist verschlissen. Gut, daß ich den Fahrradtacho als Reserve dranmontiert habe. Weiter gehts. Langsam erreichen wir die östliche Seite der istrischen Halbinsel, wobei das Verkehrsaufkommen, welches, nachdem wir die westliche Küste verlassen hatten, gegen Null tendierte, wieder ansteigt. Vor allem langsame LKW verhindern ein schnelles Fortkommen, da sich hinter den schweren Fahrzeugen auf den schmalen Serpentinenstraßen lange Autoschlangen bilden, die mit unseren Motorrädern auch erst einmal überholt werden müssen. Und wenn man dann endlich hinter den LKW angelangt ist, diese aber selbst mit drei bis vier Fahrzeugen hintereinander herschleichen, und ein starker Gegenverkehr und enge, unübersichtliche Straßen ein Überholen verhindern, dann schluckt man hauptsächlich nur noch den Dieselruß der meist alten Fahrzeuge.
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Doch irgendwann ist die längste Schlange auch mal überwunden, und wir bewegen uns in Richtung Krk, einer Insel vor der dann dalmatinischen Küste.
Doch zuvor queren wir noch die Hafenstadt Rijeka, die durch Verfall, Gestank, Plattenbauten, dichtem Verkehr aber auch klassischen Gebäuden, Lebendigkeit und südlicher Atmosphäre sowohl abschreckt als auch neugierig macht. Meine zuvor im Internet eingeholten Informationen bestätigen sich: es hieß, daß der Straßenbelag in Kroatien sehr rutschig sein kann. Tatsächlich fahren wir teilweise nur auf Bitumenbelag. Nicht auszudenken, was wäre, hier bei Regen unterwegs sein zu müssen. Keine angenehme Vorstellung. Und so bin ich froh, daß es nur die Hitze ist, die den Bitumen rutschiger macht, als er sowieso schon ist.
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Wir durchqueren Krk bis fast zum südlichen Ende und wieder rächt sich eine falsche Karte. Da hier nicht alle Strecken eingetragen sind, entschließe ich den aufgeführten Wegen zu folgen und gerate so auf einen Campingplatz, den ich in Nachhinein (in der selben Nacht) noch als "Hölle auf Erden" bezeichnen und kennenlernen werde.
Die Preise hier sind sehr teuer (vergleichsweise für Kroatien), es gibt keine Möglichkeit mit Karte zu zahlen, und die nächste Ortschaft ist weit entfernt. So ist man etwas zu abhängig von den Gegebenheiten auf dem Platz. Dies führt unter anderem auch dazu, daß ich und Holgi Streß kriegen und uns entschliessen, die nächste Saison nicht mehr zusammen einen Sommerurlaub mit dem Motorrad durchzuziehen. Zuviel Hitze drückt auf die Stimmung.
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Aber zurück zur Hölle auf Erden. Nachdem wir den ganzen Tag bei sehr großer Hitze unterwegs waren, und endlich auf dem Platz angekommen waren, uns einen schattigen Platz suchten, welchen wir nicht fanden, nicht finden konnten, da es kein schattigen Platz gab, entluden wir unsere Huddels und bauten die Zelte und das schattenspendene Tarp auf.
Der Platz selbst war so etwas wie eine stein-distelbestückte Wiese, die nun durch die Hitze total vertrocknet und ausgedörrt war. Überall campten Italiener und Tschechen. Die Tschechen waren an ihren Skodas und den abenteuerlichen uralten Campingklappwagen zu erkennen, die Italiener an ihren neuen Fiat Ducato-Campingwagen. Motorradplätze gab es auch, sogar im Schatten, allerdings mußte man die Motorräder dann hundert Meter weit weg auf einen Parkplatz stellen und zu Fuß mit seinem Gerödel in den besagten Buschwald wandern. Zu allem Übel hatte dieser weder Platz noch gerade Flächen um ein Zelt aufzustellen. Dazu kamen noch Insekten, welche hier vor der Sonne Unterschlupf suchten. Gegen abend zog ein Wind von der Inselseite her auf. Zu Anfang war ich froh um die Abkühlung die dieser Wind zu bringen schien. Allerdings war das nur eine falsche Annahme. Der Wind kühlte keineswegs,. Stattdessen nervte er nur, da er an Tarp und Zelt zog und dazu noch eher mehr Wärme an den Zeltplatz herantrug. Diese Nacht bekam ich kein Auge zu. Ich lag, alle viere von mir gestreckt im Zelt und kämpfte mit dem unangenehmen Gefühl der Hitze. An solche Temperaturen muß ich mich erst ein paar Tage gewöhnen. Daher kam ich in diesem Falle auch keine Minute zum schlafen.
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Irgendwann gegen 3 Uhr morgens baute ich genervt das Tarp ab, da der Wind unentwegt daran zerrte und der Lärm mich noch zusätzlich zur Hitze vom schlafen abzuhalten schien. Dann, gegen fünf Uhr morgens legte ich mich auf meine Isomatte vor das Zelt, während der Wind Disteln auf mich wehte. Doch auch dies hilf nichts und so machte ich mich gegen 7 Uhr daran den neuen Tag zu beginnen.
Das meine Laune nicht die beste war, kann man sich denken. Holger ist in dieser Hinsicht ein Phänomen. Er legt sich, egal ob beim Elefantentreffen und Minusgraden, oder hier auf Krk bei 30 Grad Lufttemperatur und Windstärke 4-5 einfach in sein Zelt und pennt. Beneidenswert!
Die Tage auf Krk waren allerdings besser. Man flätzte am Meer herum, tauchte ab und an, um sich abzukühlen etwas herum und entspannte mal ein wenig.
Auf Krk blieben wir einige Tage, doch irgendwann schien das Wetter sich zu verschlechtern. Vom Süden her bildeten sich Wolken und viele der Camper verliessen den Platz. Da es nach einigen Tagen auf solch einem eher unkomfortablen Platz langweilig wird, machten wir uns wieder daran, die Moppeds zu beladen und uns auf den Weg aufs Festland zu begeben. Der Weg führte uns zurück über Rijeka, diesmal allerdings nicht in Richtung Westen, nach Istrien, sondern, nachdem wir Rijeka durchfahren hatten, in den Nordosten, in Richtung Slowenien. Das Wetter wurde indessen immer schlechter und an der slowenisch-kroatischen Grenze hatte uns auch dann fast ein Gewitter erreicht. Slowenien war wieder so, wie auf der Reise nach Kroatien: grün, kaum Automobile, nette Menschen, und vor allem: Traumstrassen fürs Motorradfahren.
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Es gab keinen Kilometer, an dem es eine längere Gerade als 100 Meter gegeben hätte. Somit kurvten wir mit unseren Motorrädern unendlich durch dieses reizvolle Land, fuhren durch Waldgebiete, kreuzten Alpenflüsse, atmeten frische, kühle Bergluft und erfuhren das, was das Moppedfahren an sich ausmacht. Das reine Fahren. Ohne zu merken, dass man ein Fahrzeug bedient, die Augen nur auf die Strecke gerichtet, dennoch stets Zeit genug die Umgebung wahrzunehmen, die Luft zu riechen, die Kühle auf dem Gesicht zu spüren.
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Oftmals tuckerten wir mit 50-60 Kilometern pro Stunde, eigentlich fuhren wir in Slowenien selten schneller, meist sogar noch langsamer, mit aufgeklappten Helmen und einem befriedigten Grinsen durch die Landschaft. Slowenien ist ein absoluter Tip zum Motorradfahren und Geniessen. Nach einem weiteren Tag auf der Strecke erreichten wir Bled und entschlossen uns hier unser neues Lager aufzuschlagen.
Bled mit dem Weldesee ist ebenfalls eine sehr touristische Ecke. Allerdings halten sich die Mengen hier in Grenzen. Der anliegende Campingplatz ist sehr sauber und komfortabel ausgestattet. .
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Nach der großen, eigentlich unerträglichen Hitze auf Krk wirkt die Kühle des im Tal liegenden Platzes sehr angenehm. Endlich komme ich mal wieder dazu eine Nacht im Schlafsack vernünftig durchzuschlafen. Hier treffen wir ein paar deutsche Motorradfahrer. Einen fränkischen BMW-Kuhtreiber, der tagsüber die umliegenden Alpenpässe abklappert und zwei Kölner, jeweils Varadero und einer steinalten Kawasaki GPZ 600, die etwas komisch drauf sind. Am zweiten Abend tuckert ein Tenere-fahrender Zimmermann an, der nach einer fünf-wöchigen Tour gerade von einer Feier aus Lubliana ankam.
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Natürlich hat man sofort Gesprächsstoff und so verbleiben wir noch ein paar Tage an diesem Platz. Aber auch hier ist ein längeres Verweilen als drei Tage am Stück ohne sich mit dem Mopped weiterzubewegen langweilig, also machen wir uns auf den Weg zurück in Richtung Heimat. Die Reise zurück führt uns an der österreichischen und italienischen Grenze über verschiedene Pässe und quer durch die halben Alpen. Besonders spektakulär war die Auffahrt zum Timmelsjoch, nachdem wir in Italien eine Nacht campiert hatten.
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Die erreichte Höhe verursachte bei meiner Domi zunehmend schwache Leistung, und so fuhr ich hauptsächlichmit voll aufgedrehtem Gashahn immer weiter hoch hinauf. Ganz besonders fiel dies in St. Anton am Arlberg auf. Ich hatte fas das Gefühl, daß mein Benzinhahn kaputt oder verstopft wäre. Während wir mit unseren beweglichen Einzylindern reihenweise Autos und lahmende Moppedtreiber, unter anderem auch eine Trike-Kolonne überholt hatten, gelangten wir ganz oben an eine Mautstelle, welche für die letzten österreichischen Meter Geld kassierte. Uns fehlten noch 3 Mark Bargeld, doch der Kassierer war erbarmungslos.
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Also bat ich einen der reichlich umherstehenden Moppedfahrer um das fehlende Geld und netterweise gab mir ein älteres Ehepaar die restliche Kohle, so daß wir gemeinsam ins Tal in Richtung Sölden fahren konnten um unsere Schulden zu bezahlen. Die Tour ging dann weiter durch Österreich bis wir gegen den späten Nachmittag einen Platz bei Lindau am Bodensee erreichten. Leider war damit auch die bisherige relative Ruhe auf den Plätzen flöten, da hier deutsche Schul-Teenager in Massen ihre Pubertät fröhnten. Man kennt das ja, ist ja gar nicht so lange her, saufen, laut rumtöhlen, latent aggressiv sein. Ätzend. Naja, egal, die Nacht bekamen wir auch noch rum, und so tuckerten wir am nächsten Tag die restlichen Kilometer auf der Autobahn zurück nach Heidelberg.
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