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Mont Blanc Tour

Donnerstags morgens um 7.00 war die Abfahrt geplant. Hier schon begannen die Probleme. Klaus kommt mit seiner Tiger, statt der KTM und erzählt, er käme nicht mit. Tja, sind wir eben nur noch zu dritt.
Holger, Obi und ich. Machen uns auf den Weg. Holger hat seinen Motor der XT 600 Z Tenere endlich fertig und seine Einfahrzeit hinter sich gebracht. Obi mit seiner neuen KTM LC4-640. Noch innerhalb der ersten 5000km. Und ich mit meiner zwei Jahre alten Dominator, die 30.000 km werde ich wohl auf dieser Tour erreichen, und danach ist Inspektion angesagt.

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Das Wetter wäre zu schlecht, meinte Klaus als Grund für seine Absage. Naja, das Wetter schien in Heidelberg, unserem Ausgangspunkt wirklich nicht allzu gut zu sein. Aber egal, rein in den Regenkombi, die Sachen gepackt, und rauf auf die A5 in Richtung Süden.
Ganz im Gegensatz zu unseren bisherigen Touren mit Holger, lief alles einwandfrei. Basel ist ruckzuck erreicht, weiter geht's in Richtung Süden. Irgendwann verlassen wir die Autobahn und fahren auf Landstraßen weiter nach Solothurn. Die Tore sind für uns leider versperrt, und da wir diese schöne Stadt schon kennen, fahren wir weiter in Richtung Lyss. Dort machen wir eine kleine Kaffeepause um die Mittagszeit. Aarberg ist die nächste Station und die weiteren Wege führen uns über diverse Pässe nach Martigny. Über den Col de Forclaz geht's rauf nach Frankreich und rüber nach Chamonix. Die bereits fortgeschrittene Zeit läßt uns langsam über eine Übernachtung nachdenken.

warum moppeds?
der aufstieg aufs krad
die huddels
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Da uns dieser Schneewallfahrtsort zu teuer erscheint, geht's weiter zu unserem Endpunkt Megeve, nur knapp 40km von Chamonix entfernt. Das Wetter war übrigens die ganze Zeit über wunderbar. Kaum Regen, meistens Sonnenschein. Klaus hatte sich mit seiner Vorhersage wohl geirrt. Aber den Wettervorhersagern kann man im Mai einfach noch nicht trauen. Als wir in Megeve vor einer gemütlichen Pension anhalten und die Besitzerin nach einem Zimmer fragen, kommt ein sofortiges "Nein". Na gut, die Frau war nicht begeistert von uns Moppedtreibern, also geht's erstmal an die Tanke. Unsere schlechten Französichkenntnisse helfen uns aber dennoch zu einem Hotel. Das liegt genau gegenüber der Tankstelle. Die Saison ist vorbei, und so haben wir es gut getroffen, denn wir drei sind so ziemlich die einzigen die in dem Hotel unterkommen. Selbst eine Tiefgarage für unsere Pferde gibt es hier, und so ist das aufziehende schlechte Wetter kein Problem für uns.

Obwohl ich eher ein Fan des Campings bin, in dieser Jahreszeit in den Alpen ist es einfach komfortabler ein festes Dach uber dem Kopf zu haben. Wir bekommen ein 6 Personen Apartment mit 4 Zimmern für ca. 100DM am Tag. Dies versteht sich inkl. Frühstück. Ein guter Preis. Nachdem wir uns häuslich eingerichtet, und geduscht haben machen wir uns auf den Weg in den Ort Megeve. Eine kleine Pizzeria lädt uns zu einem Abendessen ein. Ich bestelle mit eine Quattro Formaggi und bin hellauf begeistert. Der Schafskäse, der für die Pizza verwendet wird, schmeckt so ausgezeichnet, daß ich gar nicht genug bekommen kann. Vine Rouge und Pastis kümmern sich um das weitere Wohl, und so schlafe ich etwas schwer, da ich mit Alkohol und Schlaf leichte Probleme habe.
Morgens genießen wir das kleine französische Frühstück und, da das Wetter nicht besonders gut zu sein scheint fassen wir den Entschluß hier einfach zu bleiben, und eine Tagestour zu tätigen.
Die Tour beginnt um die Araviskette, wobei Holger öfters vorfährt und da ich die Gegend sehen möchte bleibe ich zurück und genieße die Landschaft. Ziel war es bei den beiden anderen Jungs eigentlich gewesen, ab und an mal irgendwelche Schotterstraßen zu befahren. Allerdings läßt die frühe Zeit im Jahr ein Befahren der höheren Pässe einfach nicht zu. Schotterstraßen werden auch einfach nicht geräumt, und so verbleiben wir zwangsläufig auf der Straße. Das macht mir ehrlich gesagt gar nichts aus, denn meine Metzeler Enduro 4, der seine besten Zeiten auch schon gesehen hat, bringt im nassen Gelände rein gar nichts.
Das Wetter bleibt stabil, und so fahren wir ohne Kombis auf diversen Cols zwischen den französischen Dörfern hin und her und sind begeistert.
-Am Col de Arpetazz (?) passiert es dann: die Schneeschmelze läßt eine Straßen unterspülung mit Geröll volllaufen, so daß die Franzosen ein Abdeckgitter entfernen mußten. Durch das schmutzige geröllige Wasser ist dies allerdings nicht erkennbar. Das das Gitter fehlt merkt man erst, wenn man solche Situationen kennt und darauf achtet. Obi stellt seine KTM in die Mitte der überspülten Straße und ich möchte ein Bild machen. Hinter uns kommt ein Auto, und ich sage ihm, er möge weiterfahren. Obi steigt auf seine KTM und will losfahren, er strauchelt und fällt zu Seite. Als er sich abstützen will, fällt er mit seinem Bein genau in das offene Abflußrohr und wird von seiner KTM begraben. Die tosenden Wassermassen, die haufenweise Geröll mit sich tragen stürzen nun über ihn herein und er wird komplett unter die Fluten gerdrückt.
Holger und ich rennen sofort Obi zu Hilfe und heben die KTM von ihm weg. Während ich die KTM aus den Fluten schiebe, hebt Holger Obi aus dem Rohr, aus dem er alleine niemals herausgekommen wäre.
Um es kurz zu sagen, Obi wäre um ein Haar in diesem Gebirgsüberlauf ersoffen. Ein Glück hatte er sich nichts gebrochen, oder sich an den mitgerissenen Steinen verletzt. Sein Helm weist allerdings einige Macken auf. Zum Glück trug er den Helm zu dieser Zeit.
Pitschnaß stand er nun am Rand und während Holger und ich unsere Moppeds auf professionellere Weise über die Geröllhaufen fahren, wringt er sämtliche Kleidungsstücke aus und legt seine Papiere und Fotoapparat trocken.
Nachdem wir eine Pause zur Schockverarbeitung hinter uns gelassen haben, geht es weiter auf den Berg hinauf. Allerdings zwingt uns hier der Schnee wieder einmal zur frühzeitigen Umkehr.
-Im Ort Ugine geschieht dann das zweite Maleur. Während ich und Obi gerade um die Kurve zirkeln und am Berg die Gashähne aufdrehen, hören wir ein kurzes Hupen.
Als wir zurückrollen steht Holger bereits neben seiner aufgebockten Huddel und schüttelt den Kopf. Einige Drücke auf den Starter offenbart die zweite Katastrophe: Motorschaden. Der Motor scheppert und klappert, als würde ein Eimer mit Eisenteilen hin- und her geworfen. Die Steuerkette hätte man eben auch noch wechseln sollen. Mein Notfallhandy bringt uns über den ADAC in Lyon einen Abschleppdienst und Holger fotografiert seine Tenere auf dem gelben Abschleppwagen. Morgen wird er mit einem Leihwagen nach Hause fahren. Das werden wir auch tun, denn jetzt ist die Luft doch irgendwie raus und ausserdem ist am Sonntag Formel Eins in Monaco.
Der nächste Tag verläuft auch nicht so problemlos wie man es sich gewünscht hätte. Nachdem Holger bei sehr schlechtem Wetter morgens von einer Autovermietung abgeholt wurde, machen Obi und ich sich auf den Heimweg. Eingepackt in die Regenkombi fahren wir das Charmonix-Tal zurück in Richtung Norden. Bis Genf bewegen wir uns hauptsächlich auf französischem Boden, das Wetter ist mittlerweile deutlich besser geworden. Dennoch droht hier wieder die Gefahr übelster Regenschauer, da der Himmel verdächtig schwarz geworden ist. Nach einer kurzen Pause im sehr schönen und sehr teuren Genf fahren wir an der Nordseite des Sees weiter. Ein paar Orte weiter gibt's erneut ne Pause. Da hier die Preise horrend teuer sind, suchen wir einen einwohnerfreundlichen Bäcker und stehen recht günstig mit Weißbrot und Olivencamenbert da. Blick auf den See, lecker Frühstück. Weiter geht's.
-Bald nach Genf erreicht meine Domi die 30000er Grenze. Ein Bild wird gemacht! Die Straßenführung seit dem See von Neufchatel ist weniger schön. Breite, langweilige, baustellenbewehrte Autobahnstraße macht mit nem Mopped keinen Spaß. Weiter Richtung Bern und Basel. Ab Bern auf die Autobahn, weils doch schon langsam spät wird. Die A5 wird dann mit viel Gas genommen und so ziehe ich mit ca. 140 km nach Norden. Plötzlich schmiert mein Hinterrad hin und her.
Eine Fahrweise, die sich normalerweise bei Sandfahren einstellt. Hä? Was issen jetzt los? Ich halte an. Prüfe den Luftdruck. Der Reifen ist sehr heiß, ich nehme an, daß es damit was zu tun hat. Also weiter. Aber auch mit 100km/h schmiert das Heck immer wieder hin und her. Nun fahre ich auf dem Randstreifen weiter und Obi beobachtet mein Heck. Das ist es: Radlager zerbröselt. Die nächste Ausfahrt ist noch ein gutes Stück entfernt, also fahre ich mit ca. 30 km/h auf dem Seitenstreifen weiter. Die Abfahrt Aachern wird genommen und ich stelle meine Domi auf dem Autohof vorm MC Donalds ab.
-
Obi hat gewonnen: seine KTM ist die einzige Überlebende. (Aber die ging auch bald kaputt, in einer anderen Geschichte).
Der ADAC wird schon wieder bemüht, nach ca. 20 Minuten kommt der Abschleppdienst. Der Mann vom ADAC ist super freundlich, ein echter Dienstleister. Er fährt mich noch am gleichen Abend mit Huddel zu meiner Werkstatt. Dort holt mich dann meine Freundin ab.
Fazit: kurze Tour, viel Kaputt, ein schönes kleines Abenteuer.

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